18 der verteilungsneutrale spielraum bei den tarifforderungen von ver.di und anderen gewerkschaften spielt der so- genannte „verteilungsneutrale spielraum“ eine zentrale rolle. er beziffert jenen wert, um den die löhne und gehälter binnen eines jahres steigen müssen, damit die verteilung des volkseinkommens zwischen arbeit und kapital (und damit die lohn- quote) exakt gleich bleibt. der anteil der beschäftigten am gesamtwirtschaftlichen kuchen bleibt dann unabhängig von der größe des kuchens gleich – die erzielten entgelterhöhungen sind somit verteilungs- neutral. berechnet wird der verteilungs- neutrale spielraum als summe aus der jährli- chen preissteigerung sowie dem jährlichen wachstum der arbeitsproduktivität. die pro- duktivität steigt, wenn die beschäftigten in der gleichen zeit mehr waren oder dienst- leistungen schaffen oder für eine gleiche menge an waren oder dienst leistungen weniger zeit benötigen. für den verteilungs- neutralen spielraum wird die veränderung der arbeitsproduktivität im gesamtwirt- schaftlichen durchschnitt berücksichtigt. für das jahr 2018 erwarten die wirtschafts- forschungsinstitute eine inflationsrate von 1,5 bis 1,7 prozent und einen anstieg der arbeitsproduktivität von 1,0 bis 1,2 pro- zent. der verteilungsneutrale spielraum liegt also zwischen 2,5 und 2,9 prozent. neutraler verteilungsspielraum und lohnentwicklung 5,0 % 4,0 % 3,0 % 2,0 % 1,0 % 0,0 % -1,0 % -2,0 % -3,0 % % 9 , 3 % 5 , 3 % 1 , 3 % 6 , 1 % 5 , 1 % 9 , 2 % 8 % 2 2 , , 2 % 6 , 2 % 2 , 4 % 7 , 2 % 6 % 2 0 , , 2 % 7 , 2 % 3 2 , % 6 , 3 % 8 1 , % 3 , 2 - % 1 3 , % 7 , 1 % 0 , 1 % 8 , 2 % 4 , 2 % 7 , 2 % 4 % 2 8 , , 1 verteilungsspielraum tariflohnentwicklung 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 quelle: volkswirtschaftliche gesamtrechnungen, wsi-tarifarchiv